Electrify-BW – Der Podcast #4: Elektrisch transportieren
PODCAST ELECTRIFY-BW – DER PODCAST #4: ELEKTRISCH TRANSPORTIEREN Veröffentlicht vor 21 Minuten von JanaHoeffner
In dieser Folge werfen wir einen Blick auf elektrische Transporter und geben einen kleinen Überblick über den noch sehr überschaubaren Markt.
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Preise für Teslas Supercharger Unsere Meldung der Woche: Tesla hat nun die Preise für die Supercharger bekannt gegeben. Wie versprochen orientieren sich die Preise an den lokalen Märkten. In Europa liegen die Preise zwischen 0,32 Euro in Dänemark und 0,16 Cent in Norwegen. Im Schnitt liegt der Preis bei 0,20 Euro pro Kilowattstunde.
In Deutschland muss Tesla das Laden nach Zeit berechnen. So lange der Tesla mit mehr als 60 Kilowatt Leistung lädt kostet die Minute 0,34 Euro. Wenn es weniger als 60 Kilowatt Ladeleistung sind fallen 0,17 Euro pro Minute an. Auch in Polen wird nach Zeit abgerechnet. In Österreich und der Schweiz kostet die Kilowattstunde 0,23 Euro.
Trotz der Zeitabrechnung ergeben sich auch in Deutschland und Polen faire Preise. Tesla hat also Wort gehalten und versucht nicht die Kundinnen und Kunden beim Laden zu schröpfen – wie es leider manch anderer Infrastrukturanbieter gerade versucht. Tesla baut zwar die teuersten Elektroautos bietet aber derzeit die wohl konkurrenzlosesten Schnellladetarife. Leider können bisher nur Teslas die Supercharger nutzen.
Ist der Ladevorgang beendet, fällt eine Strafgebühr an von um die 35 Cent pro Minute an, wenn das Auto nicht nach fünf Minuten umgeparkt wird. Dies gilt auch für Autos, die noch unbegrenztes Superchargen haben. Damit will Tesla das Dauerparken an den Superchargern bekämpfen.
Batterie-Transporter Unser Hauptthema dreht sich dieses Mal um elektrische Transporter. Während es ein breite Palette an elektrisch betriebenen Nischenfahrzeugen wir Golfcarts und Spezialfahrzeugen gibt, ist der Markt an serienmäßigen Transportern mehr als nur überschaubar. Eigentlich gibt es derzeit nur den Renault Kangoo Z.E. und den Nissan e-NV200 zu kaufen.
Der Kangoo Z.E. wird seit 2011 technisch weitestgehend unverändert gebaut. In der Elektromobilität sind das gefühlte Jahrzehnte. Mit seiner 22 Kilowattstunden Batterie, dem 3,7 Kilowatt Bordlader und der antiken Heißluftheizung wirkt er wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten. In Brüssel hat Renault jetzt den Kangoo Z.E. 33 vorgestellt, der auch bald in den Autohäusern stehen soll. Die Batterie wächst bei gleichen Ausmaßen auf eine Kapazität von 33 Kilowattstunden, er bekommt eine Wärmepumpe und kann künftig einphasig mit 32 Ampere – also 7,2 Kilowatt laden. Warum Renault auf die bewährte Drehstromladung verzichtet und auch dem Kangoo Z.E. 33 keinen CCS-Anschluss spendiert bleibt wohl vorerst ein Rätsel. Mit einer realen Sommerreichweite von fast 200 Kilometern wird der neue Kangoo Z.E. 33 aber für viel mehr Handwerker und Gewerbetreibende interessant. Selbst mit nur sieben Kilowatt ist er in fünf Stunden wieder aufgeladen.
Renault elektrifiziert die Sprinterklasse Die größere Überraschung dürfte aber der Renault Master Z.E. sein. Der Master spielt in der Sprinterklasse. Er bietet mit Kastenaufbau ein Ladevolumen von acht bis 13 Kubikmetern und kann 1.000 bis 1.300 Kilogramm zuladen. Mit Kofferaufbau stehen sogar 22 Kubikmeter und 1.400 Kilogramm Zuladung zur Verfügung. Außerdem soll er auch als Fahrgestell mit Führerhaus erhältlich sein. So sind verschiedene weitere Aufbauten wie Pritsche oder Kipper möglich.
Der Motor leistet 57 Kilowatt und die Höchstgeschwindigkeit liegt je nach Kundenwunsch zwischen 80 und 115 Stundenkilometern. Ab Ende 2017 soll der Renault Master Z.E. erhältlich sein. Sein ebenfalls 33 Kilowattstunden großer Akku soll eine NEFZ-Reichweite von 200 Kilometern ermöglichen. In der Praxis werden es dann wohl eher 100 bis 130 Kilometer sein. Der Renault Master Z.E. ist damit ein weiterer wichtiger Schritt, den Lieferverkehr in unseren Städten zu elektrifizieren und damit ein lebenswertes urbanes Umfeld zu schaffen.
Nissans Komforttransporter Der Nissan e-NV200 setzt auf die bewährte Technik des Nissan Leaf. Wie der Renault Kangoo ist er als Babybomber oder Handwerkerschaukel zu haben. Im Gegensatz zum Kangoo, bietet er auf Wunsch statt fünf auch sieben Sitzplätze an. Als Transporter schluckt der Laderaum zwei Europaletten. Der 80 Kilowatt-Elektromotor und der tiefe Schwerpunkt verwandelt jeden Meter in pures Fahrvergnügen. Seine 24 Kilowattstunden Batterie reicht für 100 bis 130 Kilometer. Ende 2017 solle es auch hier eine größere Batterie geben. Laden kann der eNV200 gegen Aufpreis einphasig mit 6,6 Kilowatt und CHAdeMO. Bei entsprechender Schnellladeinfrastruktur vor Ort kann der Nissan e-NV200 den ganzen Tag im Einsatz sein. 30 Minuten Mittagspause reichen aus, um mit CHAdeMO den Akku wieder von null auf 80 Prozent zu laden.
Der Renault Kangoo Z.E. und der Nissan e-NV200 sind beide ab gut 20.000 Euro zuzüglich Batteriemiete zu haben. Da der e-NV besser ausgestattet ist, mehr Laderaum bietet und eine Schnellladeoption hat, nannte Jana ihn in ihrem Test den Kangoo-Killer. Mit der neuen Z.E. 33 Batterie dürfte Renault jedoch die Karten zu seinen Gunsten neu gemischt haben.
Marke Eigenbau Eine besondere Geschichte ist der Streetscooter. Ein Fahrzeug, das gezielt für den Kurzstreckeneinsatz entwickelt und produziert wird. Im Fokus stehen dabei Fahrzeuglösungen für die Zustellung auf der sogenannten „letzten Meile“. Erst 2012 feierte das Start-up aus Aachen die Premiere des Streetscooter Work. Schon gut drei Jahre später lief die Serienproduktion an. 2017 will Streetscooter 10.000 Transporter bauen.
Streetscooter hat von Anfang an bei der Entwicklung eng mit der Deutschen Post/DHL zusammengearbeitet. 2014 hat die Deutsche Post das Unternehmen dann ganz übernommen. Auch weil sie bei etablierten Herstellern mit ihrem Wunsch nach einem wirtschaftlichen elektrischen Zustellfahrzeug auf taube Ohren gestoßen ist. Nach und nach will die Post alle 70.000 Zustellfahrzeuge durch Streetscooter ersetzen. Dabei will die Post nicht die Welt retten oder den ideologischen Kampf gegen Verbrenner anführen. Sie hat einfach den Taschenrechner ausgepackt und gemerkt, dass heute eine Flotte elektrischer Zustellfahrzeuge wirtschaftlicher ist. Ob der Streetscooter auf dem offenen Markt erhältlich sein wird, ist derzeit noch nicht final entschieden.
E-Transporter-Selbsthilfegruppe Dass der Bedarf an elektrischen Lieferfahrzeugen existiert zeigt auch eine ganz besondere Selbsthilfegruppe, die sich um wohl Deutschlands bekanntesten Biobäcker Roland Schüren gegründet hat. In seiner Bäckerei in Hilden hat er bereits drei Nissan e-NV 200 und zwei auf Elektroantrieb umgerüstet Sprinter im Einsatz.
Binnen weniger Tage hat die Selbsthilfegruppe allein über Facebook und Mundpropaganda über 100 ernsthafte Kaufoptionen für einen Elektrotransporter in der Sprinterklasse gesammelt. Nun erarbeitet die Selbsthilfegruppe in Workshops die Kriterien für ein solches Fahrzeug. Dann soll es eine Ausschreibung für den Bau oder Umbau der Fahrzeuge geben. Vielleicht sehen wir hier den Beginn einer weiteren Erfolgsgeschichte à la Streetscooter. Wir sind gespannt und bleiben auf jeden Fall dran.
Der Referral-Code-Battle Jérôme und Jana haben gewettet, wer die meisten Empfehlungen in Teslas aktuellen Refferalprogramm bis 15. März schafft. Wer den Empfehlungslink beim Kauf angibt, spart 1.000 Euro. Jérôme und Jana wollen beide den Mini-Tesla von Radioflyer mit Empfehlungen verdienen. Jérome für seinen Sohn, Jana für ihren Patensohn. Mögen die Spiele beginnen.
Jérômes Empfehlungslink https://www.tesla.com/referral/jerome6841
Janas Empfehlungslink. https://www.tesla.com/referral/jana6690 Links zur Sendung
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